BUJAKOW

 

3 Mailen von der Kreisstadt Beuthen und 3/4 Meilen von Orzeche, Plesser

Kreises, entfernt , zerfällt in ein Rittergut und in ein Kirchdorf.

 

Das Rittergut, der Frau Gräfin von Schafgotsch-Godulla gehört, hat ein Areal

von 171 Morgen Hutungen und 1601 Morgen Forst, zusammen 3389 Morgen. Der

Boden besteht meistenteils aus Lehm und Sand, ist ein wenig steinig und im

Ganzen von mittlerer Beschaffenheit.

 

Das Dorf zählt 17 Bauern mit 48 Morgen Acker, 2 Morgen Weisen und 90 Ruthen

Gärten, 38 Gärtner mit je 20 Morgen Acker , 6 Häusler mit je 2 Morgen Acker

und 6 Häusler ohne Grundbesitz. Die gesamte Feldmark enthält sonach 1649

Morgen ,90 Quadratruthen. Der Viehbestand (incl. Dominium) beträgt 93

Pferde, 1 Stier, 8 Ochsen , 160 Kühe , 110 Stk. Jungvieh und 100

halbveredelte Schafe. Bodenbeschaffenheit wie beim Dominium.

Ein Kalkofen mit geringem Betrieb, Gewerbebetriebe sind : 3 Schankwirthe , 1

Kaufmann , 4 Krämer , 1 Bäcker , 1 Schneider , 1 Schumacher , 2 Schmiede und

ein Stellmacher. Einige Grundbesitzer betreiben gelegentlich Vecturanz.

An Steuern kommen auf : 138 Thlr. Grundsteuer , 21 Thlr. Haussteuer, 36

Thlr. Einkommenssteuer, 472 Thlr. Klassen - und 62 Thlr. Gewerbesteuer.

Es befindet sich eine kath. Pfarrkirche mit einer Kapelle, die eine

Tochterkirche in Groß-Paniow hat. In diesen beiden Kirchen wird abwechselnd

Gottesdienst abgehalten. Die Kirche in Bujakow ist massiv. Sie soll im 10

Jahrhundert gegründet und im Jahr 991 vom heiligen Adalbert, an welchen noch

jetzt ein Bild erinnert, eingeweiht worden sein. Eingepfarrt ist Groß - und

Klein - Paniow mit zusammen 3000 Seelen. Die Pfarrwidmuth beträgt 60 Morgen

Acker und Wiesen.

Die Evangelischen sind nach Nicolai eingepfarrt.

In der zweiklassigen kath. Schule unterrichten 2 Lehrer 213 Schüler.

Durch die Ortschaft geht die Bergwerkstraße von Tarnowitz über Ruda,

Antoinienhütte und Wygoda nach Orzesche.

Die Feldmark wird von der Wilhelmsbahn in der Richtung Ratibor nach

Kattowitz durchschnitten.